Joseph Pilates
Pilates ist vor allem eine Methode für Frauen? Von wegen. Joseph Pilates wurde vom Kampfsport und dem Profiboxen inspiriert. Er arbeitete sogar als Selbstverteidigungslehrer für Scottland Yard und trainierte während seiner Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg seine Mithäftlinge.
Ein Krankenhausbett inspirierte Joseph Pilates zum Bau seiner Trainingsgeräte
Vor dem Zweiten Weltkrieg flüchtete er nach Amerika und heiratete die Krankenschwester Clara, mit der er sein erstes Studio in New York gründete. Dort arbeitete er mit selbst entwickelten Geräten, die ihren Ursprung in Krankenbetten hatten, an denen Pilates Federzüge montierte, um bettlägerige Patienten zu trainieren. Mit diesen Geräten erzielte er so große Erfolge, dass er sie auch bei gesunden Menschen einsetzte. Diese Geräte wurden bis heute weiterentwickelt und tragen originelle Namen wie z.B. Reformer, Cadillac, oder Barrel.
Die Magie des Tanzes und weitere Einflüsse
Beeindruckt von der anmutigen Bewegung des Tanzes, prägte auch die Arbeit mit TänzerInnen seinen Stil nachhaltig. So sind auch heute noch viele Übungen im Pilates unter Namen aus dem Ballett benannt (Battement, Passé développés oder Rombe De Jambe). Ebenso beschäftigte er sich mit den asiatischen Bewegungssystemen wie Yoga und der Kampfkunst und fügte daraus Elemente zu seiner Methode hinzu.
Er war selbst auch begeisterter Taucher und Skifahrer. Joseph Pilates war bis ins hohe Alter sehr aktiv und trainierte auch mit über 80 Jahren noch seine Kunden. Im Alter von 83 Jahren kam er bei einem Brand in seinem Studio an den Folgen einer Rauchgasvergiftung ums Leben.
Weit wichtiger als seine Methode war ihm sein Leben lang seine Vision von Gesundheit und Wohlbefinden. Seine SchülerInnen entwickelten und verbreiteten seine Methode weiter, die er selbst Contrology nannte. Erst viel später wurde seine Methode nach ihm benannt.
Den Atem bezeichnete Joseph Pilates als „innere Dusche“ und wesentliches Element seiner Methode. Dem Erlernen der korrekten und gleichmäßigen Ein- und vor allem Ausatmung maß er große Bedeutung bei. „Atmung reinigt, verjüngt, stärkt und kräftigt den Körper“, meinte er.